Burgruine Dießenstein
Am Rauschenden Felsen: Die Burgruine Dießenstein
Die Burg Dießenstein wurde im Jahre 1347 von Ritter Schweiker II. Tuschl von Söldenau zusammen mit vier weiteren Mitgliedern der Familie Tuschl erbaut oder auch wiederaufgebaut. Sie lag nur "einen Büchsenschuss" (laut Wenig 1726) von der Grenze zum ehemaligen Fürstbistum Passau entfernt auf einem hohen Felsen über der Ilz. Mit der strategisch wichtigen Lage direkt an der Grenze zwischen dem damaligen Fürstbistum und dem Herzogtum Bayern kam der Burg und ihren Besitzern von Beginn an eine zentrale Rolle der Grenz- und Handelssicherung zu. Von dieser Lage stammt auch der Name der Burg: Das mittelhochdeutsche „dießen“ bedeutet „rauschen“, was der Lage hoch über der gerade hier so wild rauschenden Ilz, der schwarzen Flussperle, mehr als gerecht wird.
Im Jahre 1742 wurde die einst wehrhafte, auch im Antiquarium der Münchner Residenz dargestellte Burg im Österreichischen Erbfolgekrieg durch den Pandurenoberst Franz Freiherr von der Trenck beinahe vollständig zerstört. Heute befindet sich die Burgruine Dießenstein in Privatbesitz. Der originale Altar der Burgkapelle konnte trotz der Zerstörungen gerettet werden und befindet sich nun im Chorraum der St.-Brigida-Kirche.
Über den Wanderweg der "Ilztalrunde“ (Nr. 83) können die zum Teil wieder aufgebauten Mauerreste der Burg besichtigt werden.
An dieser Stelle – vom Felsen über der Ilz aus – wird man sich der Schutzfunktion und der wildromantischen Lage der ehemals weitläufigen Burganlage, wie sie in Wenings historischem Kupferstich dargestellt ist, zurecht bewusst.